
Es ist erst ein paar Tage her, als ich meinen letzten Blogartikel veröffentlicht hatte. Ich schrieb über mein scheitern beim Fasten. Und auch wenn es mir damals noch nicht bewusst war, so hatte ich doch (unbewusst) das Gefühl, "versagt" zu haben. Obwohl ich noch vor ein paar Tagen diese Worte, bei besagtem Blogartikel, schrieb: "Ich umarme mich jetzt mal selbst. Ich weiß, auch wenn ich es nicht geschafft habe, habe ich nicht versagt.
Nun, mein Verstand war da wohl anderer Meinung. Denn ob ich es wollte oder nicht, unbewusst lief das alte Programm "schnell wieder funktionieren" ab. Und so passierte es, nur eine Woche später, dass ich spürbar über meine Grenze(n) gegangen bin. Anstatt mir eine Pause zu gönnen, machte ich einfach weiter. "Muss ja gehen", raunte mein menschlicher Verstand. Ja, "menschlicher Verstand". Denn ich driftete mich mit hochspirituellen Frequenzen, gefühlt, in eine andere Dimension - abseits menschlicher Vorstellungskraft. Zwar nicht in die bekannte "Licht & Liebe-Illusion", aber in so ne Art Parallelillusion *lach*.
Und in dieser ging es mir sehr gut, "dachte" ich zumindest. Ich spürte mich kaum mehr. Ich spürte nur noch, hmm ... wie soll ich es beschreiben? Himmelhochjauchzende Gefühle, die nicht von dieser Welt zu sein schienen (und das waren sie auch nicht!). Ich flog, wie gesagt, hoch über den Wolken und hatte auch ein kleines bisschen den Bezug zur Realität verloren - alles war einfach nur supiii :-) Gefühlt war alles möglich. Und in diesen Welten, war das auch. So schwebte ich fröhlich umher ...
Bis ich wieder auf den Erdboden aufknallte. Ich wurde morgens wach und konnte mich kaum mehr bewegen, solche Schmerzen verspürte ich im ganzen Körper. "Was ist jetzt los?" fragte ich mich. Ich robbte mich aus dem Bett, um mir eine Tasse Kaffee zu machen. Mein Körper, als auch mein Kopf, fühlten sich an wie Beton, Gefühle überschwappten mich, ich begann zu weinen.
Die (irdische) Realität, in der andere Gesetze wirken (z.B. die Dualität), hatte mich ohne Rücksicht auf Verluste, eingeholt. Die alten, unbeachteten Gefühle (die u. a. durchs Fasten hoch kamen) überschatteten mich erbarmungslos und mit voller Wucht - bis in die Knochen. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich wieder fassen konnte.
"In die spirituelle Welt geflüchtet", warf ich mir selbst vor. Ja! Denn aus einer (unbewussten) Angst heraus, die aufkommenden Gefühle nicht fühlen zu müssen, hatte ich sie mit meiner Reise in die andere Dimension, gut verdrängt. Zumindest für ein ein Weilchen. Doch der Vollmond am 14.03.25 forderte seinen Tribut. Er holte alles hoch, was hochkommen sollte und durfte - um endlich der Wahrheit ins Auge zu blicken: alte Traumen und dadurch verloren gegangene Seelenanteile von mir, die endlich "gesehen" (besser gesagt gefühlt, gewürdigt, anerkannt und wieder integriert) werden wollten.
An besagtem Tag schaffte ich es gerade noch, meinen vorbereiteten Text "Worte zur vollen Mondin" zu teilen. Sonst ging so gut wie gar nichts mehr. Ich stand vor dem Geschirrspüler um ihn ausräumen, und war in diesem Moment so überfordert, dass ich es nur schaffte, ein Glas wegzuräumen - da ich mich sofort wieder hinlegen musste. Ich hatte gefühlt keine Energie bzw. Kraft mehr. Mein "spiritueller Ausflug" hatte zu viel Kraft verbraucht. Es fühlte sich an, wie kurz vor einem Burnout (und ich weiß, wie sich das anfühlt).
Auch am darauffolgenden Tag musste ich mich ausruhen. Und weinen. Ich weinte alles aus mir heraus. Das holte mich wieder "zurück zu mir" - auch wenn es sehr schmerzhaft und fordernd war. Doch, je mehr ich weinte, umso leichter wurde es (auch die Schmerzen wurden besser). Meine Seelenfreundin unterstützte mich mit einer Fernbehandlung, und mein Mann Stefan (ebenfalls Schamane) mit einer Cranio Schamanio. Sonst wäre ich jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, definitiv noch nicht auf den Beinen.
Und ich durfte erneut erkennen, wieviel man mit Energiearbeit be-wirken kann. Aber auch, dass es diesbezüglich Grenzen gibt. Und vor allem, dass man selbst auf sich und seine Grenzen achten sollte. Oft sind wir so damit beschäftigt zu "überleben", dass wir dabei auf "das Leben" vergessen.
Tiefsitzende, alte Blockaden treiben uns regelrecht an. Was gibt es da augenscheinlich im ersten Moment Schöneres, als sich "weg zu beamen"? - um erstmal nichts spüren zu müssen. (Dies ist in gewisser Weise auch zutiefst menschlich und verständlich! Doch es funktioniert nur eine gewisse Zeit. Denn die verlorenen (verdrängten) Seelenanteile warten, sammeln Kraft und machen dann, umso mehr, auf sich aufmerksam.)
Wäre es nicht viel Schöner, im Hier und Jetzt zu sein? Alle Gefühle fühlen zu dürfen, da das Leben nun mal aus Sonnen-, als auch Regentagen besteht? Aus den ge-meisterten Prozessen neue Lebens-Kraft als auch Lebens-Erfahrung zu sammeln? Die dir selbst, als auch anderen dienen können - im liebevollen Miteinander.
In diesem Moment, als ich diese Zeilen schreibe, fängt im Hintergrund das Lied "Mother I fell you" zu erklingen an. Magisch ... und eine liebvolle Erinnerung daran, dass wir uns hier auf Mutter Erde verankern sollten - um eine bodenständige Spiritualität zu er-leben. Mit allem, was zum Mensch sein nun mal dazu gehört.
Und vor allem, dass man Spiritualität nicht als Flucht be-nutzen sollte. Die Realität holt einen sowieso immer wieder (gnadenlos) ein. Das durfte ich selbst am eigenen Leib erfahren. Und glaube mir, das war keine angenehme Lern-Erfahrung ... Und hier auf der Erde, wirken nun mal andere Gesetze (Dualität, Schwerkraft, etc...)
Mögest du in all deinen bunten Facetten erstrahlen.
Wie der Regenbogen,
der weiß, dass sowohl Sonne
als auch Regen
ihn erst entstehen lassen
Mögest du deine bunte Vielfalt leben.
Die bunte Vielfalt des Lebens.
Die bunte Vielfalt des Seins.
Alles darf sein ...
© Sandra Scheiber - aus meinem Buch "Worte für die Seele 2 - Naturbotschaften"
Ich darf mich jetzt gut um mich selbst kümmern. Mich erden. Nähren. Ruhe gönnen. Mein Körper zeigt mir mit erhöhter Temperatur und Rückenschmerzen auf, dass er noch pausieren und transformieren möchte. Meine Seelenanteile, und somit meine Kraft, dürfen mehr und mehr zu mir zurück kehren. Und dafür gebe ich mir die Zeit, die es braucht ... Und natürlich be-achte ich hierbei nun meine (irdische) Grenze ;-)
In diesem Sinne wünsche ich dir alles Liebe für deinen Seelen-Weg. Möge er gesegnet sein. Mögest du stets gut auf dich selbst achten und dich lieben, mit allem, was dich als Mensch ausmacht. Und mögest du dich dabei stets verbunden fühlen mit Mutter Erde und Vater Himmel - und vor allem, mit dir selbst.
Dein Mensch sein macht dich, in dieser Inkarnation als Seele, aus.
Alles Liebe,
Sandra
"Mother I fell you":